Kleine Edelsteinkunde

Die Lehre von den Edelsteinen fällt unter den Begriff Gemmologie. Edelsteine, die in Schmuck Verwendung finden, werden grundsätzlich als Schmucksteine bzw. Farbsteine bezeichnet. Schon seit 10.000 Jahren sind dem Menschen Edel- und Schmucksteine ein Begriff. Edelsteine sind meist Mineralien, können aber auch Gesteine, Mineralaggregate oder organische Bildungen sein. Mineralien z.B. können auf unterschiedliche Art und Weise entstehen. Einige kristallisieren beispielsweise aus glutflüssigen Gasen und Schmelzen im Erdinneren. Edelsteine erfüllen die drei Kriterien der Seltenheit, der Transparenz und einer Mohshärte von mehr als 7. Der Diamant zählt danach heute ebenfalls als Edelstein, obwohl dieser früher für Schmuck keine besondere Bedeutung hatte.

Edelsteine und ihre Charakteristika

Das Gewicht eines Edelsteins wird im internationalen Handel in Karat, Grain, Momme oder Gramm gemessen. Zu den relevantesten Eigenschaften eines Edelsteins zählen jedoch die optischen Charakteristika. Hierzu gehören z.B. die Farbe, der Glanz, die Lumineszenz, das Feuer, die Lichtbrechung, die Transparenz und die Fluoreszenz. Edelsteine entfalten meist erst durch Schleifen und Polieren ihre volle Schönheit. Durch einen geeigneten Schliff wird nicht nur der Edelstein in eine bestimmte Form gebracht, sondern Schleifen optimiert auch die Lichtreflexion und den Glanz des Edelsteins. Das Zusammenspiel von Farbe, Glanz und Farbenspiel macht aus den meisten Edelsteinen etwas ganz besonderes. So werden Einschlüsse oftmals nicht als „Fehler“ angesehen, sondern als Einzigartigkeit des jeweiligen Edelsteins.

Der Edelstein, seine Nomenklatur und bekannteste Edelsteine

Es gibt einige hundert unterschiedliche Edelsteinarten. Als bekannte Edelsteine gelten beispielsweise der Saphir, der Smaragd, der Rubin, der Turmalin oder der Amethyst. Des Weiteren sind den meisten Menschen die Edelsteine Citrin, Beryll, Aquamarin, Iolith, Mondstein, Morganit, Peridot, Topas und Opal ein Begriff.

Die Nomenklatur der Edelsteine geht auf orientalische Sprachen, auf Latein und auf Griechisch zurück. Die ursprünglichen Namen der Edelsteine beziehen sich in der Regel auf die Eigenschaften des Steins (z.B. Farbe), auf den Fundort oder auf die geheimnisvollen Kräfte, die dem Edelstein angeblich innewohnen sollen.

Man findet jedoch immer wieder falsche bzw. irreführende Namen für Edelsteine bzw. Schmucksteine. So wird beispielsweise der „blaue Topas“ oftmals fälschlicherweise als „Brasilianischer Saphir“ oder der „blaue Zirkon“ als „Siamesischer Aquamarin“ bezeichnet.

Edelsteine in der Geschichte

Edelsteine sind sehr seltene Mineralien, die in großer Tiefe, unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen im Erdboden entstehen. Schon archäologische Funde aus der mittleren Steinzeit bezeugen das Interesse, das Menschen seit jeher für Edelsteine hegen. Schon seit jeher werden Edelsteine zu Schmuck verarbeitet. Die Edelsteine waren den äußerst wohlhabenden Schichten vorbehalten; sie waren Statussymbole. Vor allem Fürsten und Könige stellten ihre Macht mit edelsteinbesetzten Insignien zur Schau. Edelsteine waren für die Menschen damals häufig auch Amulett und Talisman, da man ihnen schon immer etwas Geheimnisvolles und Überirdisches zuschrieb. Auch heute bedient man sich in der Heilkunde noch der Kraft der Edelsteine, die ihnen nach Lehren der Esoterik innewohnt.

Was sind Edelsteine

Es gibt keine allgemeingültige Definition für den Begriff Edelstein. Die allermeisten Edelsteine sind Mineralien, selten auch Mineralaggregate, Gesteine oder auch organische Bildungen (z.B. Bernstein). Gemeinsam ist all diesen Materialien ihre ganz besondere und eigene Schönheit. Alle Edelsteine sind von großer Seltenheit. Bei den meisten ist es die besondere Farbe, das Farbenspiel und der Glanz, der die Besonderheit der Edelsteine ausmacht. Viele Edelsteine (insbesondere natürlich der Diamant) besitzen eine außergewöhnliche Härte oder einen interessanten Einschluss, der etwas ganz Besonderes aus Ihnen macht. Es gibt einige hundert verschiedene Edelsteinarten. Zum Schleifen und zur Verarbeitung in Schmuckstücken eignen sich vor allem die härteren Edelsteine (ab Mohshärte 6). Oft kommt die Schönheit der Edelsteine erst durch Schleifen und Polieren richtig zur Geltung. Es kann vorkommen, dass von der manchmal unscheinbaren Rohware bis zu 90% weggeschliffen werden, um Edelsteine mit optimaler Lichtbrechung und perfektem Glanz zu schaffen.