Kleine Perlenkunde

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Perlen (natürlich gewachsen) und Zucht-, oder Kulturperlen. Es gibt Süß-, und Salzwasserperlen.

Die Form einer Perle hat keinen Einfluss auf deren Qualität. Dennoch hat die Beliebtheit einer besonderen Form, wie die perfekte Rundung, die Tropfenform oder ein seltenes Vollbarock einen großen Einfluss auf den Preis. Längsrillen, sogenannte „Circles“ sind ein Zeichen minderer Qualität.

Süßwasser-Zuchtperlen

entstehen in ruhigen Flüssen oder Seen, haben keinen Kern aus Perlmutt, sondern bestehen zu 100 Prozent aus einer gewachsenen Perlmuttschicht. Sie wurden früher fast nur im namensgebenden japanischen Biwasee bei Kyoto gezüchtet. Heute liegen die Hauptherkunftsgebiete in China.

Über 95% der Süßwasserperlen werden ohne Kern gezüchtet. Dabei werden jeweils nur Stückchen vom Mantelgewebe in die Zuchtmuschel implantiert, bis zu 30 Stückchen pro Seite, d. h. es werden bis zu 60 Perlen in einer Muschel gezüchtet. Die Wachstumsphase beträgt 1,5 Jahre (Perlengröße ca. 3 mm) bis 4 Jahre (Perlengröße ca. 7 mm). Da es an einem formgebenden Kern fehlt, weisen kernlose Zuchtperlen die verschiedensten Formen auf. Süßwasser Zuchtperlen haben Größen von 2 bis 15 mm. Über 8 mm werden sie auch mit Kern gezüchtet. Süßwasser Zuchtperlen bestechen durch ihre zarten Naturtöne, besonders geschätzt sind kräftige rosé und rosé-violett-Töne. Die meist vorkommende Farbe ist weiß.

Salzwasser-Zuchtperlen

entstehen im Meer. Man unterscheidet zwischen Südsee-Zuchtperlen, Akoya-Zuchtperlen und Tahiti-Zuchtperlen.

Südsee-Zuchtperle

ist der Sammelbegriff für alle Salzwasser Zuchtperlen aus wärmeren Gewässern. Sie erreicht eine Größe von 7 bis 20 mm – Perlen mit einer Größe von über 20 mm sind absolut selten.

Für Südsee Zuchtperlen sind die meist vorkommenden Farbtöne weiß, weiß-rosé, silberfarben, silber-rosé, gold und crème, ausgefallenere Farbtöne sind champagner, apricot, pfirsich und rosé.

Hauptzuchtgebiete liegen in den warmen Gewässern der australischen Nord-West-Küste, in Indonesien, auf den Philippinen (die schönsten goldfarbenen Exemplare) und in Südostasien.

Akoya-Zuchtperlen

erreichen eine Größe von 2-9 mm. Das Farbspektrum reicht von zartcrème, weißrosé über champagnerfarben bis zu silbergrau-Tönen. Weiße Zuchtperlen und solche mit einem rosé-Glanz haben bei Akoya Zuchtperlen den höchsten Wert. Hauptzuchtgebiete sind Mittel- und Südjapan und die Küsten Chinas.

Tahiti Zuchtperlen - Die Königin der Perlen

Die Farbe ist grau bis schwarz es gibt aber auch Tahiti Zuchtperlen in ausgefallenen Farben wie Aubergine, Gold, Bronze, Beige, Grün und anderen Farbnuancen. Bei den Tahiti Zuchtperlen sind blauschwarz und peacock, die sogenannte Pfauenfederfarbe, die feinsten Varietäten. Charakteristisch ist ihr metallisch wirkender Glanz und die wechselnden Farbschattierungen innerhalb der Perle. Sie stammt überwiegend von Perlfarmen in Französisch-Polynesien und von den Cook Islands. Eine besondere Spezialität ist die Südseeperle von den Fiji Inseln. Hier werden besonders interessante Farben gezüchtet. Größe 8-20 mm

Keshi-Zuchtperlen

sind kernlose Zuchtperlen, die im Meer wachsen. Sie sind „Zufalls“-Produkte und entstehen, wenn eine Auster den eingepflanzten Kern ausstößt. Das ebenfalls eingepflanzte Mantelgewebe bildet dann Perlmutt, das dann ohne Kern eine unregelmäßige Perle formt. Der Durchmesser beträgt bei Akoya-Keshi bis 5 mm, bei Südsee-Keshi bis maximal 15 mm. Das Farbspektrum reicht von silberweiß bis goldfarben und von silbergrau bis schwarz. Keshis sind der Naturperlen am ähnlichsten, denn sie bestehen komplett aus Perlmutt und werden aus diesem Grund von wahren Perlliebhabern geschätzt.